Starker Auftritt

Gesunde Füße auch im Winter

Bis zu 150 Millionen Schritte legen wir im Laufe unseres Lebens zurück – Schwerstarbeit für unsere Füße. Zeit, ihnen etwas Gutes zu tun! Wir verraten Tipps und Tricks für gesunde und gepflegte Füße – auch im Winter!

Wussten Sie, …

… dass Ihre Füße beim Laufen mit jedem Schritt das Zwei- bis Dreifache Ihres Körpergewichts abfedern? Bei einem Zehn-Kilometer-Lauf sind das immerhin für einen 70 Kilogramm schweren Läufer bei rund 9.000 Schritten fast 1.260 Tonnen. Unseren Füßen kommt in unserem Leben eine tragende Rolle zu, nicht nur beim Laufen: Wir gehen mit ihnen auch bergauf und bergab, springen oder nutzen sie als Antrieb beim Radfahren, Schwimmen und so weiter. Ja, unsere Füße haben es schwer, sie werden in enge und schlecht sitzende Schuhe gezwängt, bekommen kaum Luft – obwohl sie von uns eher gehegt und gepflegt werden sollten.

Fußprobleme sind zu einer neuen Volkskrankheit geworden.

Wir beachten unsere Füße zu wenig.

Dabei leisten sie für den Körper Schwerstarbeit und geben uns Balance. Ursache für viele Probleme sind Verletzungen, angeborene Fehlstellungen, fehlende Muskulatur oder Überlastung – und oft die Schuhwahl: Enge Schuhe mit hohen Absätzen befeuern die Entstehung von vielen Beschwerden. Hier helfen Silikonpolster und medizinisch passgenaue Einlagen, die bestimmte Auflagepunkte stimulieren und für Muskelan- und -entspannung sorgen. Auch physiotherapeutische Behandlungen können helfen, Erkrankungen wie einen Hallux valgus im Anfangsstadium zu verlangsamen. Wenn aber nichts mehr hilft, ist ein operativer Eingriff häufig der Ausweg aus der Schmerzspirale.

Doch gehen wir nicht vom Schlimmsten aus.

Schon kleinere Probleme können äußerst unangenehm und schmerzhaft sein.

Falsches Schuhwerk kann verstärkt Hornhaut an den Füßen ausbilden, auch eingewachsene Fußnägel sind ein schmerzhaftes Zeichen der Vernachlässigung. Ein anderes bekanntes und weit verbreitetes Fußproblem: Hühneraugen. Sie entstehen durch Reibung, wenn Schuhe zu eng oder zu klein sind und drücken. Durch die Reibung verdickt sich die Hornhaut und ragt in tiefere Hautschichten ein. Lösungen und Pflaster können hier helfen, sie weichen die Hornhaut auf. Ein heißes Fußbad erledigt dann den Rest und erleichtert das Ablösen der Hornhaut. 

Workout: Herrlich – ein Frischekick für die Füße!

Runter mit den Schuhen und so viel wie möglich barfuß laufen.

Aus medizinischer Sicht ist Barfußlaufen im Sand, im Wald oder anderen Untergründen ohne Frage absolut gesund: Die Muskulatur wird angeregt, unsere Füße auf unterschiedliche Oberflächen zu stabilisieren – mit einer positiven Nebenwirkung auf Knie, Hüfte und Wirbelsäule. Im Winter ist das aber nicht immer leicht auszuführen. Aber schon das regelmäßige Gehen auf unterschiedlichen Böden im Haus oder der Wohnung kann die Durchblutung anregen: Teppich, Fliesen, Parkett oder auch mal Tücher auf dem Boden können schon eine Alternative und kleine Balance-Trainingseinheit sein. Überhaupt sind Balanceübungen auf wackeligem Untergrund gut geeignet, um die Fußmuskulatur zu stärken, eine Faszienrolle oder ein Golfball genügen hier schon.

Absolut im Gleichgewicht?

Dann geht es an das Greiftraining – übrigens ein tolles Training, das gegen schmerzende Zehen wirkt: Dazu einfach Murmeln auf dem Boden mit den Zehen greifen und in ein höheres Gefäß ablegen, 10 bis 20 Mal wiederholen. Wer keine Murmeln zur Hand hat, kann übrigens auch mit einem Handtuch trainieren. Gegen schmerzhafte Ballenzehen (treten auf, wenn sich die Großzehen verschieben und die anderen Zehen einengen) und für ein kräftiges Fußgewölbe wirkt die „Krake“. Dabei einfach den Vorfuß um einen halben Tennisball krallen und die Spannung für einige Sekunden halten.  

Vorbeugend, aber auch um ein Fortschreiten von Fehlbildungen zu verhindern, …

… tut Yoga unseren Füßen richtig gut.

Bei jeder Bewegung werden die Füße aktiviert und das Bewusstsein auch bis in die kleinen Zehen gelenkt. So können regenerative Prozesse im Körper aktiviert werden, die unser Wohlbefinden beeinflussen. Neben den klassischen Asanas gibt es übrigens auch spezielle Fuß-Yoga-Übungen, die vor allem auf Spreizen, Beugen, Kreisen, Dehnen und Balanceübungen auf den Fußballen setzen. So werden die Fußmuskeln nicht nur gekräftigt, die Füße werden gleichzeitig energetisiert. Geeignete Übungen trainieren die feine Muskulatur an den Zehen, an Quer- und Längsgewölbe bis zu den Fußgelenken und der Unterschenkelmuskulatur. Und damit nicht genug: Durch die Übungen werden Gleichgewichtsgefühl und Bodenhaftung verbessert, der Fuß wird zudem gedehnt, gelockert und entkrampft – mit positiven Auswirkungen auf Gang und Körperhaltung.

Schon überzeugt oder sind noch weitere Argumente notwendig?

Yoga für die Füße ist für Anfänger und für Fortgeschrittene geeignet. Die speziellen Asanas lassen sich gut zu Hause durchführen. Warum nicht als aktive Wohlfühlpause in den Homeoffice-Tag einplanen?

Übung 1:

Zehenspreizen

Im Sitzen die Beine übereinanderschlagen und einen Fuß auf dem Knie in die gegenüberliegende Hand legen. Mit den Fingern durch die Zehenzwischenräume fahren und so sanft die Zehen dehnen und spreizen.

Übung 2:

Fuß über den Ballen kreisen 

Dazu im Stehen das rechte Bein nach hinten strecken und dabei den rechten Fuß mit der Zehen-Oberseite in den Untergrund drücken. Die Ferse zeigt nach oben. Jetzt den Fuß kreisförmig bewegen, die Zehen am Boden lassen. Dann das Bein wechseln.

Übung 3:

Zehenhocke

Für angenehme Entspannung und bessere Beweglichkeit in den Fersensitz setzen, dabei die Hände auf den Boden unterhalb der Schultern aufstellen. Dann das Körpergewicht nach oben drücken und auf die Zehen gehen. Langsam wieder auf den ganzen Fuß abrollen. Übung zehnmal wiederholen.

Verwöhnprogramm für die Füße

Vorausgesetzt, es sind keine weiteren Erkrankungen für die Fußprobleme verantwortlich, ist es also gar nicht so schwer, den Füßen etwas Gutes zu tun: Entspannen in der Therme, Schwitzen in der Sauna, die Seele baumeln und sich verwöhnen lassen im Spa. Geht es uns gut, entspannt der ganze Körper. Also her mit dem Verwöhnprogramm für die Füße! Denn auch im Winter brauchen unsere Füße Pflege. Deshalb: Raus aus den Stiefeln und runter mit den Socken! Starten wir mit einer verwöhnenden Fußmassage. Alles, was dazu nötig ist, sind ein paar Minuten Ruhe und Zeit, ein gutes Körperpflegeöl mit angenehmem Duft oder eine Fußcreme. Fünf Minuten Massage jeden Abend genügen schon; außerdem sorgt die Massage für weiche Haut, regt die Durchblutung an, fördert die Beweglichkeit und hilft gegen Lymphstau. Wie das geht? Ganz einfach.

Für eine sanfte Fußmassage …

… Öl oder Fußcreme in den Händen verteilen und …

… damit sanft die Beine ausstreichen, von den Unterschenkeln nach unten zu den Füßen und umgekehrt. Mit kreisenden Daumen den Fußrücken von oben massieren. Dann die Außen- und Innengelenke der Füße mit beiden Händen in Kreisen locker behandeln. Nicht die Ferse vergessen. Eine wohltuende Wirkung auf die Fußsohle gibt die Kreismassage mit dem Daumen. Am besten bei den Zehen beginnen und sich in einer Linie bis zur Ferse vorarbeiten, dreimal wiederholen. Jetzt sind die Beine noch einmal dran: Für noch mehr Entspannung, immer wieder die Beine von unten nach oben und von den Knöcheln zu den Knien mit etwas Öl ausstreichen. Für mehr Beweglichkeit und lockere Gelenke schließlich noch die Zehen zupfen: Dabei jeden Zeh einzeln zwischen die Finger nehmen und vorsichtig ziehen.

Wie wäre es außerdem mit einem entspannenden Fußbad, …

… einer Pflegeeinheit für die Nägel (inklusive Nägelkürzen und Nagelhautentfernen). Probieren Sie einmal ein Fußpeeling. Alte Hautschüppchen werden sanft entfernt, die Haut wird weich und die Durchblutung angeregt. Spezielle Fußpräparate mit Meersalz sind ein Genuss für die Füße, aber auch ein „normales“ Körperpeeling hat einen ähnlichen Effekt. Für das anschließende Fußbad einen Badezusatz ein oder Spezial- produkt ins Wasser geben. Hier sollten Sie darauf achten, dass das Wasser nicht zu heiß ist; 38 Grad sind die ideale Temperatur für Ihre Füße. Nach fünf Minuten Entspannung, sorgfältig abtrocknen und mit einer reichhaltigen Creme nochmals eincremen.

Und zum Schluss: Was tun gegen kalte Füße?

Bei klirrender Kälte, Nässe und dünnen Schuhen – da frieren Zehen und Füße schnell. Dicke Socken, gefütterte Schuhe und ein warmes Fußbad wirken hier Wunder.