Sonnenschutz für Haut UND Haare

Sommer. Endlich! Sonne, Sand und Meer. Urlaubsfeeling pur. Doch die schöne Jahreszeit bringt nicht nur gute Laune mit sich. Sie bedeutet auch Stress für die Haut – und für die Haare. Wir haben bei Experten nachgefragt, wie Sie beides optimal schützen und das Sonnenbad genießen können – und warum Sie keineswegs darauf verzichten sollten.

Wärmende Sonnenstrahlen – herrlich!

Für die meisten Menschen gibt es kaum etwas Schöneres. Die Sonne verbessert nicht nur unser allgemeines Wohlbefinden, sie steuert auch wesentliche Körperfunktionen. Nicht zuletzt sorgt sie für eine attraktive Bräune, doch sie hat auch ihre Schattenseiten. Und gegen die gilt es, sich optimal zu schützen.

Die Haut vergisst nie!

Ohne ausreichenden Schutz verliert die Haut bei jedem Sonnenbad mehr und mehr an Feuchtigkeit und Elastizität, es kommt zu vorzeitiger Faltenbildung und anderen Anzeichen sonnenbedingter Hautalterung. Unbedingt vermeiden sollte man einen Sonnenbrand. Denn die Haut vergisst nichts, selbst den leichtesten Sonnenbrand nicht – die Hautzellen haben ein exzellentes „Gedächtnis“. Das Tückische an einem Sonnenbrand: Auch wenn er verheilt ist und nicht mehr weh tut, können Folgen zurückgeblieben sein. Insbesondere die bräunenden UVB-Strahlen der Sonne können erhebliche Hautschäden verursachen. UVB ist nach wissenschaftlichen Untersuchungen zu über 80 Prozent an der Entstehung von Hautkrebs beteiligt. Also die Sonne lieber doch meiden, um auf Nummer sicher zu gehen?

„Meiner Meinung nach empfiehlt sich der Mittelweg“, …

… sagt Dr. med. Nicole Schramm (www.praxis-hauthaare-hormone.de). „Man sollte die Sonne nicht komplett meiden, weil wir das Sonnenlicht auf der Haut für die Vita- min-D-Produktion brauchen, die für das Immunsystem bzw. für den Vitamin-D-Hormonspiegel von Bedeutung ist. Das Vitamin-D-Hormon reguliert über 300 Gene in unserem Körper, ist also extrem wichtig. Vitamin D3 ist nicht nur für die Knochengesundheit, sondern auch für Haut, Haare, Psyche und Immunsystem verantwortlich. Generell gilt aber Sonnenschutzpflicht, wenn die Haut noch gar nicht an Sonne gewöhnt ist. Dann sollte man möglichst mit Lichtschutzfaktor 50 beginnen, ganz besonders in der Mittagszeit zwischen 12 und 15 Uhr oder auch bei sehr hoher UV-Exposition wie beim Sonnenbad am See, auf dem Wasser oder oben auf der Bergspitze“, so die Grünwalder Hautspezialistin. „Wenn die Haut sich langsam an die Sonne gewöhnt hat, dann würde ich auf einen leichteren Lichtschutz zurückgehen oder zumindest dafür sorgen, dass man in der Mittagszeit einmal für 20 bis 30 Minuten Gesicht, Hände und Arme in die Sonne hält. Danach kann man wieder einen stärkeren Lichtschutz auftragen.“

Sonnenschutz nicht zu sparsam auftragen

Sonnenschutzprodukte gibt es heute in vielen verschiedenen Texturen und Applikationsformen, von der Sonnenmilch bis zum leichten, transparenten Spray. Worauf Experten aber immer wieder hinweisen: Den Sonnschutz großzügig auftragen. Das wird oft falsch gemacht. Für die Höhe des Lichtschutzfaktors lautet die Grundregel: Je heller die Haut, desto höher. Helle Hauttypen sollten Lichtschutzfaktor 50+ verwenden, dunklere haben höheren Eigenschutz; bei ihnen reicht LSF 30 aus. Übrigens: Das Bräunen selbst ist ein Abwehrmechanismus der Haut gegen UVB-Strahlen. Um hier mit einem Irrtum aufzuräumen: Es stimmt nicht, dass das Verwenden einer Sonnencreme das Bräunen der Haut verhindert. Sie braucht nur länger, um braun zu werden. Dafür hält diese Bräune jedoch länger an.Bei Vorerkrankungen wie Lichtdermatose oder gar Hautkrebs sollte man natürlich äußerst vorsichtig sein. Halten Sie Rücksprache mit dem Arzt und verwenden Sie ausschließlich medizinische Sonnenschutzprodukte, die teilweise einen LSF bis zu 100+ haben, wie zum Beispiel die Linie Heliocare 360°. Diese Produkte enthalten neben dem chemischen Filtersystem speziell erforschte Pflanzenextrakte, die die Haut zusätzlich schützen und die Zellschäden, also die Schäden, die durch zu viel Sonnenlicht in den Zellkernen entstehen können, bei der Reparatur unterstützen. Dank innovativer Technologie eignet sich diese Sonnenpflege auch gut bei starker Schweißbildung wie beim Beachball oder Joggen.

Worin unterscheiden sich eigentlich UVA- und UVB-Strahlen? UVA-Strahlen sind die Verursacher von Hautschäden. Ihre Gefahr wird oft unterschätzt, denn sie dringen durch Wolken und Glas (Achtung beim Autofahren!) relativ tief in unsere Haut ein, bis zum Bindegewebe. Sie schädigen dort das Kollagen und führen zur vorzeitigen Hautalterung und Faltenbildung. UVB-Strahlen sind die Verursacher von Sonnenbrand. Sie dringen zwar nicht ganz so tief in die Haut ein, sind aber energiereicher als die UVA-Strahlen und können das Erbgut direkt schädigen. Einfach gesagt: In den Zellen können Schäden bestehen bleiben, die Ursache für Hautkrebs.Und was ist mit der Sonnenmilch vom letzten Jahr? Wenn das Verfallsdatum noch nicht abgelaufen ist, heben Sie sie am besten im Kühlschrank auf. Prüfen Sie vor dem ersten Anwenden, ob sich Farbe, Geruch oder Konsistenz verändert haben. Wenn ja, dann ab in den Müll!

Auch die Haare brauchen Sonnenschutz

Was bei einem Sonnenbad oft vergessen wird – nicht nur die Haut leidet unter zu viel Sonne, auch das Haar! Die UV-Strahlen wirken oxidierend und erzeugen freie Radikale. Wurde es nicht ausreichend mit Schutz versorgt, zeigt sich schnell ein böses Erwachen. Das Haar verliert an Glanz, bleicht aus und wird trocken. Die Keratinstruktur wird so geschwächt, dass Haarbruch die Folge sein kann. Wie in Studien nachgewiesen wurde, greift UV-Licht helle Haare stärker an als dunkle. „Ein UV- und Hitzeschutz ist im Sommer auf jeden Fall ein Muss“, betont Friseurmeister Maximilian Meyer (www.maximilianmeyer.net).

„Um extremere Strukturschäden im Haar vorzubeugen, gibt es ebenso wie in der Hautpflege spezielle Sonnenschutzprodukte. Zu den Favoriten des La Biosthétique Haar- und Beautyexperten gehört das „Soleil Vitalité Express“. Durch den hohen Anteil an Sonnenblumenextrakt bietet das Spray dem Haar einen Rundum-Schutz vor intensiven UV-Strahlen und verhindert so die Folgeschäden wie das Austrocknen der Haarstruktur oder das Verblassen der Haarfarbe. Meyer empfiehlt, das Produkt vor und nach dem Sonnenbad anzuwenden, da es zusätzlich eine hohe Pflegekomponente besitzt und für Glanz und Geschmeidigkeit sorgt.

Wichtig: 

So wie es selbstverständlich ist, abends die Haut zu reinigen, trifft das auch für die Haare zu: Der Sonnschutz muss ausgewaschen werden. „Im Hinblick auf die Pflege benötigen Haare, die chemisch behandelt sind, im Sommer generell mehr Pflege als sonst. Die poröse Haarstruktur muss „eingecremt“ werden, genauso wie trockene Haut nach dem Duschen. Das bedeutet: ein Conditioner ist Pflicht! Im Sommer gerne ein „Leave-in-Conditioner“. Der Friseurmeister empfiehlt zudem, wöchentlich eine Intensiv-Haarmaske für mindestens zehn Minuten einwirken zu lassen – oder am „Bad Hair Day“ auch mal den halben Tag. Gilt es, geschädigte Haare am Ende des Sommers zu reparieren, „sollte man das einem Profi überlassen“, empfiehlt Meyer. Als eine der „Reparatur-Maßnahmen“ nennt er eine spezielle Öl-Kur, die auch tiefergelegene Haarschichten erreicht und das Haar optimal pflegt. Der Sommer kann also kommen … genießen Sie ihn!

Hautpflegetipps für den Sommer auf einen Blick

  • Möglichst Tagespflege mit UV-Schutz verwenden
  • Hautpflege mit Hyaluronsäure (Creme+Serum) sorgt für lang anhaltende Feuchtigkeit
  • 1 bis 2 Mal pro Woche eine Feuchtigkeitsmaske auftragen
  • Mehrmals täglich das Gesicht mit Thermalwasser oder Feuchtigkeitsspray einsprühen (in den Kühlschrank legen)
  • 2 Liter Wasser trinken, denn die UV-Strahlen trocknen die Haut aus
  • Für die Damen: Sonnen-Make-up mit UV-Schutz verwenden
  • Bei sportlichen Aktivitäten spezielle Sonnenpflege auftragen
  • Nach dem Sonnenbad eine After-Sun-Pflege auftragen, die bringt Feuchtigkeit und kühlt.
  • Sonnenpflege mit mindestens LSF 20 (je nach Hauttyp) verwenden, regelmäßig und großzügig nachcremen.
  • Bei Hautrötungen hilft reines Aloe-Vera-Gel: es kühlt und „repariert“.