Exogene Ketone

Alternative natürliche Energiequelle oder nur wirkungsloser Hype?

Verschafft uns Ketose, als natürlicher Fettstoffwechsel des Körpers, mehr Leistungsfähigkeit, Energie und Fettabbau? Das erhoffen sich viele, die sich für die Keto-Diät entscheiden. Und der Erfolg gibt ihnen Recht. Doch was ist, wenn es mal schneller gehen soll, aber unser Körper noch nicht fett-adaptiert ist? Vielleicht haben wir dann keine Zeit, wochen- oder monatelang zu warten und unsere Ernährung umzustellen, weil das nächste große berufliche Projekt, das „Figuren-Tuning“ für den Strandurlaub oder ein sportliches Ereignis (z. B. Halbmarathon) bald bevorsteht. Hier könnten die sogenannten exogenen Ketone weiterhelfen.

1. Was sind Ketone?

Ketone – oder auch Ketonkörper – werden von der Leber aus mobilisierten Fettsäuren produziert, sobald unser Körper kein Insulin mehr bereitstellt, also wenn kaum noch Glukose im Blut vorhanden ist. In diesem Fall bedient sich der Körper einer anderen verfügbaren Energiequelle: den Fettreserven in den Zellen. Da Ketone kein Insulin benötigen, um in die Zellen transportiert zu werden, bleibt der Insulinspiegel in der Ketose weitestgehend unberührt. Ketone sind also eine fettbasierte Energieform, die die Blut-Hirn-Schranke überwinden und fast vom gesamten Körper, Gehirn und den Muskeln genutzt werden können. Ketone, die unser Körper selbst herstellt, werden als endogene Ketone bezeichnet. Es gibt drei unterschiedliche primäre Ketonkörper, die in der Ketose eine Rolle spielen: Beta-Hydroxybutyrat (BHB), auch Buttersäure genannt, Aceton und Acetoacetat (AcAc). Das BHB gilt als der zellulär wirksamste, stabilste und nur im Blut nachweisbare Ketonkörper.

2. Wie kommen wir in die Ketose?

Wir befinden uns in Ketose, wenn das Blut erhöhte Werte für BHB-Ketonkörper aufweist: über 0,5 mmol/L. Dieser Wert ist jedoch relativ und kann von Mensch zu Mensch etwas variieren.In Ketose zu kommen schaffen wir entweder durch eine sehr hohe körperliche Anstrengung (z. B. Marathon), durch Fasten innerhalb von 60 bis 72 Stunden oder mit ketogener Ernährung über einen noch längeren Zeitraum von ca. drei bis zwölf Monaten. Dann kann unser Körper endogene Ketone produzieren und wir erhalten die gewünschten Effekte der Ketoadaption – oder wir nehmen die Abkürzung über den derzeit noch unbekannteren Weg: über die exogenen Ketone.

Exogene Ketone sind Ketonkörper, die flüssig in Form von Ketonester oder als Ketonsalze aufgenommen werden. Schon seit den 50er/60er Jahren stehen sie als das entscheidende „Biohacking Tool“ im Fokus der Forschung, vor allem beim US Militär (z. B. Navy SEALS) und im Spitzensport (z. B. Tour de France). Sie wurden aber bis vor ein paar Jahren noch synthetisch hergestellt, der Geschmack war eher ungenießbar und sie waren sehr teuer. Das hat sich mit den neueren im Markt erhältlichen Produkten komplett geändert und in den USA zu einem Megatrend entwickelt. Exogene Ketone verhelfen uns zu einer schnellen Ketose, da sie praktisch direkt wirken. Allerdings ist der Körper dabei nicht keto-adaptiert, das heißt, der Effekt lässt schneller nach als es über die normale ketogene Lebensweise möglich ist. Wir sind also in Ketose ohne ketogen zu leben.

3. Verschiedene Arten von exogenen Ketonen

Es gibt verschiedene Arten von exogenen Ketonen:

MCT Öle. Sie sind streng genommen keine exogenen Ketone, haben allerdings vergleichbare Funktionen. Die Leber ist in der Lage, aus MCTs Ketone zu bilden, aber wir erreichen die Ketose nicht durch das bloße Trinken von MCT Öl, denn dazu ist immer auch eine ketogene Lebensweise notwendig. MCT Öle unterstützen aber die Wirkung exogener Ketone.

Himbeerketone. Die Wirkung dieser Produkte ist nicht bewiesen und ein Nutzen nicht erkennbar. Sie sind meistens synthetisch mit Himbeergeschmack hergestellt und könnten sogar unangenehme bis gefährliche Nebenwirkungen haben. Im Internet erhältliche Produkte sind zum Teil als nicht zugelassene neuartige Lebensmittel eingestuft und somit verboten. Die Verbraucherzentrale rät vom Verzehr solcher eher preisgünstigen Produkte ab.

Ketone aus pflanzlichen Fetten (z. B. KETO//OS® NAT von Prüvit).Das BHB wird bei diesen natürlichen Ketone-Produkten in einem mikrobiellen Fermentationsprozess gewonnen. Sie sind dadurch vegan, glutenfrei, milchfrei und ähneln den endogenen Ketonen in der Leber nahezu zu 100 Prozent. Dadurch haben sie eine sehr hohe Bioverfügbarkeit und Bio-Identität. Entscheidend hierbei ist die Verwendung von ausschließlich rechtsdrehenden (R)-BHB, weil nur diese nach dem Schlüssel-Schloß-Prinzip in den Zellen funktionieren.

4. Vorteile exogener Ketone von Pflanzen

Exogene Ketone auf natürlicher Basis sind in der Lage, uns schnell und wirksam in ca. 20 bis 60 Minuten in Ketose zu bringen und erhöhen den Ketosewert im Blut messbar von 0,1 auf ca. 1,0 bis 1,5 mmol/L, je nach Menge und Dauer der Einnahme. Sie wirken auch, wenn noch Glukose im Blut oder Glykogen in den Muskeln und der Leber vorhanden ist, was eine Nahrungsumstellung vorübergehend überflüssig macht. Metabolisch betrachtet, stehen dem Körper dann mit Ketone und Glukose sogar zwei Energiequellen flexibel zur Verfügung, wie bei einem Hybrid-Auto. Voll in der Fettverbrennung sind wir nun in der Lage, für ein paar Stunden mit einer höheren Energieleistung auf körperliche und mentale Herausforderungen reagieren zu können, für die wir den Zustand der Ketose anstreben. Zudem verbessert es kurzfristig den Fettabbau.

Ein weiterer Vorteil von exogenen Ketonen ist ihre Fähigkeit, die Blutwerte von Glukose, freien Fettsäuren und Triglyceriden zu senken. Das ist von entscheidender Bedeutung für Menschen mit Übergewicht und Diabetes: Typ I bedingt, vor allem Typ II und Typ III. Im Zustand der Ketose haben wir weniger Hungergefühl und weniger Heißhunger auf Süßes, weil das appetitanregende Hormon Ghrelin und Blutzuckerschwankungen (Craving) besser unterdrückt werden. Zudem verbessert sich das Hautbild (Cellulite), weil weniger Zuckermoleküle in der Haut eingelagert werden und die Muskeln besser geschützt sind, weil die Proteinmoleküle nicht angegriffen werden.

5. Wie unbedenklich sind exogene Ketone von Pflanzen?

Grundsätzlich gelten diese exogenen Ketone für gesunde Menschen als sicher und unbedenklich. Es kann aber vereinzelt in den ersten Tagen der Einnahme zu Magen-/Darmproblemen kommen. Es ist daher empfehlenswert, anfangs die Dosierung zu testen, täglich insgesamt mehr zu trinken (mindestens 30 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht) und eventuell MCT Öle beizumischen, um die Resorption der Ketone zu verlangsamen. Bei vorhandenen gesundheitlichen Problemen (z. B. Diabetes Typ I) sollte vorher ein Arzt konsultiert werden.

6. Fazit

Die Wirksamkeit von exogenen Ketonen aus pflanzlichen Fetten wurde in Studien (The Ketogenic Bible, Dr. Jacob Wilson und Ryan Lowery, 2017) nachgewiesen; ihre Verwendung gilt unter normalen Umständen als sicher und unbedenklich. Wer die Vorteile von Ketose also kurzfristig ausnutzen will, ohne dabei seine Ernährung grundsätzlich umstellen zu wollen, findet in exogenen Ketonen aus pflanzlichen Fetten einen natürlichen und schnellen Weg, genau das zu erreichen.

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Thomas M. Meyer
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