Detox für Körper und Geist

Alle Jahre wieder im Frühling ist es soweit: Die linden Lüfte sind erwacht und damit auch die Zeit der Regeneration – Detox ist angesagt. Um rechtzeitig für Bikini und Badehose in Form zu kommen, beginnt man am besten jetzt damit. Ob körperlich beim Fasten, mit Sport und Massagen oder geistig mit Digital Detox – MünchenSüd zeigt, wie man unnötigen Ballast über Bord wirft und somit befreit und voller Elan in den Frühsommer startet.

Basenfasten für eine schlanke Taille

Nach der Völlerei der Weihnachtszeit kommt das Entschlacken gerade recht. Enthaltsamkeit und Verzicht bei der Nahrung helfen dem Körper dabei, sich vom Winterspeck zu trennen und Wassereinlagerungen adé zu sagen. Wem Saftkuren und tagelanges Hungern zu unbequem oder zu hart sind, der greift auf das Basenfasten zurück. Dabei ernährt man sich vornehmlich von Obst, Gemüse, Kräutern und Nüssen. Als basische Lebensmittel bezeichnet man Nahrung, die im Körper zu sogenannten Basen verstoffwechselt wird. Die Basentheorie geht auf den schwedischen Chemiker Carl Gustav Ragnar Berg zurück, der aufgrund seiner Forschung zu dem Ergebnis kam, dass zugeführte Nährstoffe nur optimal ausgenutzt werden, wenn ein Basenüberschuss besteht. Daher empfahl er, täglich fünfmal mehr Basen als Säuren zu sich zu nehmen.

Als basische Lebensmittel gelten alle Lebensmittel, die kein tierisches Eiweiß enthalten wie Gemüse, Früchte, Samen, Kräuter und Keimlinge.

Auf säurebildende Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Milch, Kaffee, Alkohol, Zucker sowie Getreideprodukte in Form von Brot und Nudeln sollte man während der Fastenkur verzichten. Getreidesorten wie Hirse, Vollkornprodukte, Kichererbsen, Linsen und Sojabohnen dürfen als „gute“ Säurebildner aber in Maßen in die Ernährung integriert werden. Rohkost und Salate sollte man nur mittags zu sich nehmen, da sie abends zu schwer im Magen liegen. Während einer ein- bis zweiwöchigen Basenkur ist es besonders wichtig, reichlich Wasser zu trinken – als ausreichend gelten zwischen zwei und drei Litern. Besonders gut ist diese Art der Ernährung bei Erkrankungen des rheumatischen Themenkreises, bei Asthma, Herzerkrankungen, Bluthochdruck oder bei Neurodermitis. Schwangere, Stillende oder chronisch Kranke sollten die Basenkur vorab unbedingt mit einem Arzt besprechen.

Sportlich ins neue Jahr starten

Jetzt im Frühjahr ist auch die beste Zeit, wieder mit Sport anzufangen – nach der langen trüben Winterzeit ist der Drang nach Bewegung, Licht und Luft am stärksten. Auch wenn die Neujahrsvorsätze schon wieder in weite Ferne gerückt sind, lohnt es sich, ein paarmal die Woche ins Schwitzen zu kommen. Anfänger beginnen damit, sich dreimal pro Woche eine halbe Stunde lang zu bewegen. Das kann ein Spaziergang im Park sein oder eine kleine Fahrradspritztour in die Arbeit und wieder zurück. München mit seinen zahlreichen Parks, dem Englischen Garten und der Fünf-Seen-Landschaft vor der Türe eignet sich hervorragend für Outdoor-Sportarten wie Walking, Biking oder Jogging. Um fit zu werden, braucht man nicht unbedingt ins Fitnessstudio zu gehen. Seilspringen, Gymnastikübungen, Yoga oder Resistance-Training kann man wunderbar ohne viel Equipment zu Hause in den eignen vier Wänden, auf dem Balkon oder im Garten praktizieren. Online findet man eine Vielzahl an kostenlosen Fitnessprogrammen, die in Länge und Anspruch variieren, sodass vom Sportmuffel bis zum Hobbyathleten jeder das Passende findet.

Idealerweise teilt man seine Fitnesseinheiten so ein, dass man sowohl im niederen Herzfrequenzbereich als auch im hohen trainiert.

Mehrmals die Woche längere LISS-Trainingseinheiten – LISS steht für Low Intensity Steady State – kombiniert man am besten mit HIIT-Workouts – High Intensity Interval Training. Das bedeutet: Bei LISS bewegt sich die Herzfrequenz konstant im unteren und mittleren Bereich wie beim schnellen Walking. Man trainiert also bei niedriger Intensität über einen längeren Zeitraum von 30 bis 60 Minuten. Das fördert die Grundlagenausdauer und hilft bei der Fettverbrennung. Bei LISS-Cardio bewegt sich der Puls stets bei 60 bis 80 Prozent der maximalen Herzfrequenz, also zwischen 120 und 140 Schlägen pro Minute. Beim HIIT-Cardio dagegen wechseln sich kurze, hochintensive Belastungen – zwischen 30 Sekunden und einer Minute – mit kurzen Erholungsphasen – ebenfalls zwischen einigen Sekunden und bis zu vier Minuten – ab. Dieses Intervalltraining sorgt für einen extremen Nachbrenneffekt. Selbst Stunden nach dem Training schmelzen immer noch die Kalorien wie Butter in der Sonne, und die Leistungsfähigkeit wird schnell gesteigert. Für das HIIT-Training ist aber eine gewisse Grundfitness vonnöten, und es ist daher nicht für Anfänger und Wiedereinstiege in die Sportwelt geeignet. Die Vorteile von HIIT sind, dass es nicht lange dauert – 10 bis 15 Minuten reichen völlig aus. Zudem sagt man dem HIIT-Training nach, Heißhunger gar nicht erst entstehen zu lassen beziehungsweise ihn zu unterdrücken.

Nachweislich ist seine positive Wirkung auf Blutwerte und Fettabbau. Es ist für Sportfreaks und diejenigen, die es werden wollen, bestens geeignet. Anfänger sollten diese für den Körper anfangs ungewohnten starken Belastungen unter fachkundiger Anleitung in Angriff nehmen, sonst besteht die Gefahr des Übertrainings, und die Verletzungsgefahr steigt aufgrund der hohen Intensität.

MünchenSüd-Tipps:

Massagen für gestresste Gemüter

Nun die gute Nachricht: Nicht nur mit schweißtreibenden Sporteinheiten, auch bei entspannenden Massagen kann man wunderbar entgiften. Ob die klassische Lymphdrainage oder moderner Reizstrom, ob Schröpfmassagen oder spezielle Detox-Massagen mit Honig und Salz – sie alle helfen dem Körper dabei, überflüssiges Wasser loszuwerden und den Lymphfluss anzuregen. Auch der Fußreflexzonenmassage und Fußbädern mit Salz wird eine entschlackende Wirkung nachgesagt. Die klassische Lymphdrainage soll beim Abtransport von Stoffwechselprodukten helfen. Schwellungen werden verringert, die Durchblutung und der Zellstoffwechsel verbessert. Bei der ayurvedischen Abhyanga-Massage wird zum Beispiel erwärmtes Kräuteröl auf dem gesamten Körper einmassiert. Spezielle Massagetechniken sollen dabei gleich mehrere Entschlackungsmechanismen in Gang setzen. Der Verwendung hochwertiger Öle wird nachgesagt, die Detox-Wirkung noch zu verstärken. Auch ausgiebiges Saunen, Bürstenmassagen und Meersalzbäder unterstützen den Körper beim Entschlacken. Wissenschaftler bezweifeln zwar, dass Massagen die Ausscheidung von Giftstoffen erhöhen, aber die entspannende Wirkung der Massage ist auf jeden Fall wohltuend für die Seele.

Digital Detox für einen klaren Kopf

Der neueste Trend in unseren vom Smartphone geprägten Zeiten ist das Digital Detox. Hier lässt man sein heißbegehrtes Handy und die dazugehörigen Social-Media-Kanäle wie Instagram, Twitter, Facebook & Co einfach mal links liegen. Ob nur für einen Tag unter dem Motto „Digital Daytox“ oder für einen längeren Zeitraum, das darf jeder für sich selbst entscheiden. Die Tageszeitung Chicago Tribune rief beispielsweise zu einer 30-Tage-Challenge auf: Nach der Arbeit, also gegen 17 Uhr, sollte man sein Handy ausschalten und bis zum Morgen nicht mehr in die Hand nehmen und auch am Wochenende keine E-Mails bearbeiten. Es ist schon eigenartig, wenn man überlegt, dass dies vor ein paar Jahren noch völlig normal war – also am Wochenende keine geschäftliche Korrespondenz zu bearbeiten und nach der Arbeit tatsächlich für Freunde, Familie, Feste oder einfach nur für sich selbst da zu sein. Es gibt Apps und Services, welche die Bildschirmzeit am Handy täglich messen und warnen, wenn man sich und seine Umgebung zu oft vergisst und im Screen verliert. Man würde es selbst oft nicht glauben, wie viel Zeit man mit den kleinen Kästen in der Hand vergeudet hat. Aber den Reizen, die der Bildschirm aussendet, widerstehen zu lernen, hat eine sehr lohnende, nicht nur entgiftende, sondern vor allem auch entspannende Wirkung – nämlich Detox für den Kopf.