Der Coach fürs Handgelenk

Kaum einer geht heutzutage noch ohne sie aus dem Haus. Sie begleiten uns beim Sport, beim Gassi gehen, Wandern, Schwimmen, Golfen – und wir nehmen sie sogar mit ins Bett. Fitnesstracker, Sportuhren und Smartwatches, sogenannte Wearables, sollen dabei helfen, unseren Lebensstil positiv zu beeinflussen, die Fitness zu verbessern und den inneren Schweinehund zu überwinden. MünchenSüd stellt die Lieblinge der Redaktion vor.

Der Begriff Wearables steht für am Körper getragene, vernetzte Computer, die über Sensoren Körperdaten erfassen wie beispielsweise die Herzfrequenz und die Sauerstoffsättigung des Blutes. Während Fitnessarmbänder meist nur die zurückgelegten Schritte zählen und Schlaf und Workouts aufzeichnen, messen Sport-Pulsuhren auch die Herzfrequenz und bieten Trainingspläne an. Eine Smartwatch übernimmt zusätzlich noch Smartphone-Funktionen.

Auf einer Wellenlänge

So ausgeklügelt die neuesten Wearables auch sein mögen, ohne ein Smartphone, mit denen man sie koppelt, kann man sie meist nicht installieren. Wem Schrittzähler, Herzfrequenzmessung und Workout-Dokumentation ausreicht, um sich zu mehr Bewegung motivieren zu lassen, für den ist ein Fitnessarmband geeignet.

Wer sein Training optimieren will, für den ist eine elektronische Sportuhr besser. Und wenn man beim Joggen sein Handy zu Hause lassen möchte, auf Erreichbarkeit und Musik nicht verzichten möchte, der greift zur (nicht gerade billigen) Smartwatch.

Es lebe der Sport

Ursprünglich wurden die Pulsuhren für Läufer entwickelt und hier existieren auch die meisten Features. Trainingspläne oder Empfehlungen zur Laufgeschwindigkeit findet man beispielsweise bei Garmin oder Polar, Apple und Samsung. Wenn das Gerät die zurückgelegte Strecke aufzeichnen soll, sollte es einen eigenen GPS-Sensor besitzen, sonst greift es auf das Smartphone-GPS zurück. Einige Uhren bieten auch Navigationsfunktionen oder erstellen Laufstrecken. Im Wasser können die Trainer am Handgelenk den Schwimmstil erkennen, wie die Polar Vantage oder die Apple Watch. Im Fitnessstudio und beim Weight Training ist die korrekte Wiedergabe der erbrachten körperlichen Leistung schwieriger. Modelle von Garmin und Samsung zählen die Wiederholung bestimmter Übungen.

Wellnesstracker 

Wer seine Mobilität nur im Auge behalten möchte, ohne Profisportler zu werden, der ist mit einem Fitnessarmband gut beraten. Die unauffälligen Bänder stören nicht beim Schlafen und machen sich gut als Accessoire. Da sie weniger Daten aufzeichnen, halten die Akkus bis zu einer Woche. Neuere Modelle erfassen Trainingseinheiten, besitzen einen Pulssensor oder ein eigenes GPS, wie die Garmin Vivosport oder die Fitbit Charge 4.

Smarte Zusätze 

Manche der schlauen Armbänder können zudem Nachrichten vom Handy anzeigen, die Samsung Gear Fit 2 Pro auch Musik via Bluetooth-Kopfhörer abspielen und Nachrichten beantworten. Die Fitbit Charge 4 bietet eine praktische Bezahlfunktion, wenn man seinen Geldbeutel beim Sport nicht dabei hat. Als Neuheit bieten die Armbänder jetzt auch die Möglichkeit einer Interpretation der Daten durch Profis wie bei Whoop oder Fitbit Luxe.

MünchenSüd-Lieblinge

Fitbit Luxe für mehr Mindfullness

Bei diesem stylishen Wellnesstracker für einen holistischen Trainingsansatz stehen Gesundheit und Wellness im Mittelpunkt. Motivation bietet sie in Form von Stressmanagement-Tools, Achtsamkeitsminuten, Atemübungen, Schlafindex, automatischer Trainingserkennung und Schlaftracking. Sie ist wasserdicht, hat ein Farbdisplay, eine Akkulaufzeit von fünf Tagen, bietet ganztägiges Activity-Tracking, kann Nachrichten anzeigen und bei Frauen den Zyklus verfolgen. Mit dem Kauf bekommt man sechs Monate Fitbit Premium als Probeabo. Hier werden die Daten in Form eines Stress Management Scores, Schlafmustern etc. von Profis bewertet und individuelle Tipps gegeben. Premium Mitglieder haben die Wahl aus verschiedensten Workouts und 200 Mindfulness Sessions, beispielsweise vom Meditation-Guru Deepak Chopra.

Whoop zur Performance-Steigerung 

Sportler und Profis, die über sich hinauswachsen wollen, nutzen den WHOOP Strip 3.0, er erfasst rund um die Uhr die physiologischen Daten und analysiert sie fast in Echtzeit. Der Schlafcoach bietet personalisierte Empfehlungen, wie viel Schlaf man benötigt, wie sich die Schlafzyklen aufschlüsseln und Tipps zu Aufwach- und Schlafzeiten, die dem persönlichen zirkadischen Rhythmus entsprechen. Der Belastungscoach gibt Empfehlungen zum optimalen Trainingsniveau und berechnet, wie erholt man ist. Das wasserfeste Armband nimmt man nicht mal beim Laden ab, der Akku hält fünf Tage und länger. Über ein Tagebuch kann man Ess- und Lebensgewohnheiten eintragen, die den Einfluss auf die Erholung analysieren. Whoop Abonnenten berichten von einem reduzierten Ruhepuls, einer höheren Herzfrequenzvariabilität, verbessertem Schlaf, weniger Alkoholkonsum und besserem Stressmanagement.

Läuferherz

Was lässt Läuferherzen höher schlagen? Eine präzise Aufzeichnung ihrer Glückshormone bei der morgendlichen Laufrunde an der Isar oder im Olympiapark. Die neuesten Pulsuhren bieten Trainingspläne und Coaching-Funktionen zusätzlich zu Herzfrequenz, GPS-Sensor und Barometer. Auf dem Bildschirm der Uhr sieht man so auch ausführliche Daten zur Trainingsbelastung und Erholungsdauer wie beispielsweise der Polar Vantage V. Um noch exaktere Ergebnisse über das Training zu erhalten, kann man die Uhren beim Joggen oder Fahrradfahren mit Bewegungssensoren verbinden. Viele Sportuhren zeigen Benachrichtigungen vom Smartphone. Die neusten Modelle von Garmin, wie Forerunner 945 oder die Vivoactive 4, bieten zusätzlich Bezahlfunktonen und speichern MP3-Datein zum Anhören über kabellose Kopfhörer.

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Allround-Talent Polar Vantage V2

Die wasserdichte Vantage V2 ist eine leichte GPS-Multisportuhr einschließlich optischer Pulsmessung am Handgelenk, Leistungstests, Erholungsanalyse und Farbdisplay. Sie ermöglicht bis zu 40 Stunden kontinuierliches Training. Verschiedene Energiesparoptionen erhöhen die Laufzeit auf 100 Stunden. Musiksteuerung, Wettervorhersage und Benachrichtigungen sorgen für Smartwatch-Appeal. Neben einer Routenplanung mit Komoot bietet sie hilfreiche Leistungstests für Radfahrer und Läufer. Mit diesen wird es ein Kinderspiel, seine Fortschritte zu verfolgen und Herzfrequenz-, Geschwindigkeits- sowie Leistungszonen individuell zu ermitteln. Zusätzlich liefert sie einen Bein-Erholungstest, der anzeigt, ob man für eine kommende Einheit gewappnet ist, sowie eine nächtliche Erholungsanalyse. Wer sich nicht für ein Workout entscheiden kann, bekommt täglich Trainingsanleitungen, die auf Erholungsstatus, Fitnesslevel und Trainingshistorie basieren. Kostenlose Laufprogramme und Atemübungen machen die Vantage V2 zu einem hochwertigen Allrounder.

Garmin Forerunner 945 für Ausdauersportler

Die Forerunner 945 LTE ist für Läufer perfekt, die ihre Leistung verbessern möchten. Neben detaillierten Performance-Analysen bietet sie auch vorinstallierte Karten und umfangreiche Wellness- und Alltagsfunktionen inklusive LTE-Konnektivität. So bleiben Athleten in Kontakt und können im Notfall Hilfe anfordern. Der Live-Standort sowie die vorab geplante Strecke werden mittels LiveTrack geteilt. Ob durch die Straßen der Stadt, auf Trails in den Bergen oder im Strandurlaub – die integrierte farbige Karten-Navigation kann sogar spontan eine Laufstrecke erstellen: ein langgehegter Traum passionierter Läufer. Routen lassen sich direkt auf der Uhr oder via Strava oder Komoot planen und synchronisieren. Beim Höhentraining unterstützt sie Läufer und Radfahrer dabei, die verbleibende Strecke und deren Steigung besser einschätzen zu können, auch beim Downhill. Mit täglichen Trainingsempfehlungen wird das Workout immer weiter optimiert – basierend auf der Trainingshistorie, dem Fitnesslevel und der Erholungszeit.

Handys fürs Handgelenk 

Echte Smartwatches arbeiten eng mit dem Handy zusammen, deswegen funktioniert die Apple Watch am besten mit dem Apple Smartphone und die Galaxy Watches mit Samsung Handys. Smartwatches besitzen gleichzeitig Fitnessfunktionen und Sensoren zur Aufzeichnung von Schritten, Schlaf und Workouts, messen die Herzfrequenz und die zurückgelegte Strecke per GPS. Mit Touchscreen wird das Smartphone quasi von der Uhr aus ferngesteuert. Auch telefonieren und das Verschicken von Nachrichten, das Laden von Apps, Musikplayer und mehr sind heutzutage Standard bei Samsung und Apple mit einer eSIM – sprich einer eigenen SIM-Karte. Mit den vernetzen Uhren kann man bezahlen oder den Notarzt rufen, Fotos verschicken und vieles mehr.

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Apple Watch für Technik-Freaks 

Die Apple Watch Series 6 besitzt einen Sensor, der die Blutsauerstoffsättigung misst – ein wichtiger Wert für das allgemeine Wohlbefinden. Die Daten ihres EKGs sind vergleichbar mit einem 1 Kanal EKG. Ungewöhnlich hohe oder niedrige Herzfrequenzen und Herzrhythmusstörungen werden sofort angezeigt. Sie erkennt, wenn man schwer stürzt und kann einen Notdienst rufen, wenn man sich nicht mehr bewegen kann. Von Laufen über Radfahren bis zu hochintensivem Intervalltraining misst sie fast alle gängigen Sportarten. Und Siri ist auch mit an Bord, falls man unterwegs Fragen hat. Das neue Betriebssystem macht noch weit mehr möglich: Mit ihr kann man sogar Auto-, Büro- oder Wohnungstüren aufsperren. Wer im eigenen Zuhause eine mit HomeKit kompatible Kamera besitzt, kann direkt am Handgelenk sehen, wer vor der Haustüre steht. Und die neue Achtsamkeits-App unterstützt das Wohlbefinden von Körper und Geist mit Atemübungen und mehr.

Garmin Enduro für Abenteurer 

Wer öfter Off-Road unterwegs ist, ohne die Möglichkeit zu laden, greift zu einer Smartwatch mit Solarbetrieb und eigenem GPS wie die Garmin Enduro. Sie ist für Ultraläufer und Ultracyclists ebenso geeignet wie für passionierte Outdoor-Sportler. Dank modernster Solartechnologie hält sie im Standard-GPS-Modus 80 Stunden und im Smartwatch-Modus 65 Tage. Die Enduro wurde speziell für die Bedürfnisse von Ausdauersportlern entwickelt. Sie verfügt über zahlreiche Multisportprofile: Beim Mountainbiken berechnet sie den Grit- und Flow-Wert, gibt Auskunft über Schwierigkeit sowie Fahrfluss des gefahrenen Trails. Im Winter zeichnet sie bei einer Skitour die Aufstiegs- und Abfahrts-Informationen mit Höhenangaben auf, und Indoor überzeugt sie beim Krafttraining oder Klettern. Abgestimmt auf den aktuellen Trainingsstatus, liefert sie Empfehlungen für optimale Workouts. Der enthaltene Erholungsratgeber kalkuliert dabei anhand von Schlafdaten, Stresslevel sowie Bewegung im Alltag eine Erholungszeit für die optimale Regeneration.