Blick nach vorn

München hat auch 2019 einiges zu bieten. Wir präsentieren Ihnen einen kurzen Ausblick auf kommende Veranstaltungen, damit Sie sich die eine oder andere schon jetzt im Kalender rot anstreichen können.

In unserer Stadt wird dieses Jahr ein wirklich großes Rad gedreht

Das weltweit größte mobile Riesenrad …

… wird für eine Saison auf dem Gelände des Werksviertels zu dem Publikumsmagneten schlechthin. Was in Metropolen wie London schon zum Wahrzeichen geworden ist, lässt den Besucher zumindest für einige Monate einen ganz neuen, ungewohnten und spektakulären Blick über die Dächer Münchens werfen. 80 Meter hoch, 750 Tonnen schwer, bestückt mit 27 sogenannten Zeppelin-Gondeln – allein die Zahlen des „Wheel of Munich“ sind beeindruckend und sind sogar dem Guinness-Buch der Rekorde einen Eintrag wert. Der Aufbau ist für das Frühjahr 2019 angesetzt, das Riesenrad wird dort stehen, wo später das neue Konzerthaus errichtet wird. Es ist also keine Dauereinrichtung, sondern wird nur zur Zwischennutzung im Werksviertel stehen. In den klimatisierten Gondeln finden bis zu 16 Personen Platz, die Fahrt wird 30 Minuten dauern. „Mit dem ‚Wheel of Munich‘ ermöglichen wir nun Münchnern und Touristen einen vollkommen neuen Blick auf die Stadt – und das nicht irgendwo weit draußen, sondern direkt an der Grenze zur Innenstadt“, erklärt Josef Glasl, der Leiter Marketing und Kommunikation im Werksviertel-Mitte. Vor den eigenen Augen entfaltet sich die Stadtlandschaft zum Greifen nah. Vom Gasteig über die Innenstadt bis zum Museumsviertel schweift der Blick hin zu den Orten, an denen sich 2019 einiges abspielen wird.

Vom 27. Juni bis 6. Juli macht das wohl charmanteste Publikumsfilmfest das Kulturzentrum Gasteig wieder zu einem Ort, an dem sich Cineasten treffen. Hier trifft die Magie des Kinos auf den Sommer in der Stadt, denn der Platz vor dem Eingangsbereich wird mit Open-Air-Vorstellungen und genussvoller Gastronomie wieder ein Ort sein, an dem man flanieren, über die Filme diskutieren oder einfach nur laue Sommernächte unter Menschen genießen kann. Das macht den Reiz des Filmfestes aus, denn es ist für alle da, und oft sieht man die internationalen Gäste wie Privatpersonen durch die Masse schlendern. Es geht lockerer zu an einem Ort, der sonst eher vom festlichen Publikum der Philharmonie geprägt ist. www.filmfest-muenchen.de

Apropos klassische Musik

Ein kleiner Geheimtipp für anspruchsvolle Klänge ist die Konzertreihe „Residenz Serenade“

Hier kommen die Besucher im Rahmen einstündiger Konzerte in den Genuss von Meisterwerken der Klassik für Einsteiger und Liebhaber. Gespielt werden Werke von Bach über Vivaldi, Händel, Haydn, Mozart, Beethoven bis Schubert. Für Unterhaltung auf höchstem Niveau sorgen die Residenz-Solisten, unter anderem bestehend aus Mitgliedern der Münchner Philharmoniker und des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. Die historische Atmosphäre der Hofkapelle der Residenz, wo auch Mozart konzertierte, entführt im Einklang mit der Musik die Zuhörer in längst vergangene Zeiten. Ganzjährig jeden Donnerstag und Samstag kann man sich in ungezwungener Atmosphäre immer bereits um 18:30 Uhr für den folgenden Abend einstimmen lassen. Da es auch ein attraktives Familienticket gibt, ist es eine wunderbare Gelegenheit, den eigenen Kindern die Welt der Klassik in 60 Minuten näherzubringen, und danach ist der Abend noch jung genug, um gemeinsam etwas zu unternehmen. bavaria-klassik.de

In der Kunststadt München …

… hat sich das Museumsareal der Pinakotheken …

… längst zu einem Zentrum entwickelt, in dem nicht nur Museen zu finden sind, sondern auch zahlreiche Galerien von internationalem Ruf ihre Ausstellungsräume haben. Bis Ende März gibt es in der Galerie Thomas, gleich gegenüber der Pinakothek der Moderne in der Türkenstraße 15, zwei ganz besondere Ausstellungen, die man auf keinen Fall verpassen sollte. Grafik und Zeichnungen der Malerlegende Henri Matisse gibt es zu bewundern, die mit den filigranen Plastiken von Günter Haese wunderbar in Dialog treten. Leider ist es nun keine Ausstellung zu Lebzeiten des Künstlers mehr, aber eine Retrospektive über das Gesamtwerk der Skulpturen. Entstanden ist eine Ausstellung, die es dem Betrachter erlaubt, tief in den Kosmos des Künstlers einzutauchen, der in seiner Einzigartigkeit geradezu poetische Kunsterlebnisse erlaubt. Es ist jedes Einzelwerk ein solcher Kosmos für sich, aber in der Zusammenschau der nun versammelten Werke ergibt sich zugleich eine eindrucksvolle Präsenz der stillen Zartheit, der Besonderheit, aber auch der konsequenten Strenge in Haeses Wirken. galerie-thomas.de

Ebenso nur noch bis zum 22. April ist die Ausstellung von Alex Katz …

… im Brandhorst-Museum, nur einige Schritte weiter, zu bewundern.

Der inzwischen 91-Jährige gehört einfach zu den Ikonen der zeitgenössischen Malerei. Diese Ausstellung ist der Auftakt für ein ganz besonderes Jubiläum. Seit zehn Jahren bereichert das „Brandhorst“ die Museumsszene mit seinen Exponaten der wichtigsten Künstler der Moderne – von Andy Warhol bis Cy Twombly. Grund genug, dies von Mai bis April 2020 unter dem Motto „Forever Young“ zu feiern. Die ganze Palette der Sammlung, inklusive spektakulärer Neuerwerbungen, wird begleitet von einem Rahmenprogramm aus Partys, Performances, Vorträgen und Konzerten. Das Haus wird so in diesen Monaten zum Hotspot der künstlerischen Szene in München. museum-brandhorst.de

Wer die alten Meister vorzieht, …

… dem steht eine ganz besondere Exposition in der Alten Pinakothek bevor.

Ab dem 17. April ziehen hier außerordentliche Meisterwerke den Besucher in ihren Bann: „Utrecht, Caravaggio und Europa. 1600 – 1630“. Die gemeinsam mit dem Centraal Museum in Utrecht konzipierte Ausstellung zeigt über 70 der schönsten und wichtigsten Werke der bedeutendsten „Caravaggisten“, darunter Gemälde von Orazio Gentileschi, Bartolomeo Manfredi, Jusepe de Ribera, Valentin de Boulogne und Caravaggio selbst. Der überwiegende Teil der aufsehenerregenden Leihgaben aus rund 50 Museen, kirchlichen Einrichtungen und von Privateigentümern weltweit wird das erste Mal in Deutschland zu sehen sein. Darunter Caravaggios berühmter „Hl. Hieronymus“ aus dem Kloster Montserrat bei Barcelona, Gerard van Honthorsts „Konzert“ aus der National Gallery of Art in Washington und dessen „Enthauptung des heiligen Johannes“, die heute noch an ihrem ursprünglichen Bestimmungsort, der Kirche Santa Maria della Scala in Rom, als Altarbild dient. Besondere öffentliche Aufmerksamkeit wird die spektakulärste Leihgabe der Ausstellung erfahren: Caravaggios „Grablegung Christi“ aus den Vatikanischen Museen in Rom. (www.pinakothek.de) Da dieses Highlight bis zum 21. Juli stattfindet, kann man einen Besuch mit dem diesjährigen Kunstareal-Fest am 13. und 14. Juli verbinden. Alle 31 Institutionen im Kunstareal laden zu einem außergewöhnlichen Erlebnis für Jung und Alt ein. Es gibt ein vielfältiges und umfassendes Programm für Münchnerinnen und Münchner sowie für Besucher aus aller Welt. Laue Nächte unter freiem Himmel zwischen großer Kunst in den Museen und Galerien – besser kann man die Kunststadt München nicht erleben. kunstareal.de

Ein paar Minuten die Prinzregentenstraße hinunter, …

… wird im Haus der Kunst einer der bekanntesten Malerfürsten nach den Sommerferien ab dem 13. September gefeiert.

Nach dem großen Erfolg der Jörg-Immendorff-Retrospektive 2018 bekommt nun Markus Lüpertz eine große Einzelausstellung in den Räumen am Englischen Garten. Er zählt zu den zentralen Künstlerfiguren der deutschen Nachkriegszeit. Seine oft monumentalen Gemälde vermitteln Bedeutung durch Bilder, die für etwas anderes stehen als für das, was sie scheinbar darstellen. Er arbeitet gegen bekannte ästhetische Kategorien, um eine eigene Zone in der Malerei zu etablieren. Im Bewusstsein der Geschichte des ehemaligen „Hauses der Deutschen Kunst“, das der staatlich sanktionierten Kunst des nationalsozialistischen Deutschlands eine Bühne bot, stimmt Lüpertz‘ Ausstellung nachdenklich. Ein Kapitel der Ausstellung zeigt Arbeiten, bei denen der Betrachter mit der Funktionalisierung von Kunst in den Jahren 1933 bis 1945 konfrontiert wird. hausderkunst.de

Etwas ganz Besonderes …

… ist auch die aktuelle, noch bis Juni zu sehende Ausstellung in der Hypo-Kunsthalle in der Theatinerstraße.

Die Welt der Samurai entsteht vor den Augen des Betrachters – ein Kunsterlebnis der besonderen Art. Ihre mit höchster Handwerkskunst aus edlen Metallen und kostbaren Stoffen hergestellten Rüstungen waren nicht nur wirkungsvolle Schutzpanzer, sondern auch imposante Statussymbole. Die Ausstellung lässt anhand prächtigster Exponate die spannungsvolle Geschichte des japanischen Rittertums lebendig werden. kunsthalle-muc.de

Bei all der großen Kunst kann ein skurriler Kontrast ganz guttun

Dabei heißt es, sich hier schnellstmöglich die Karten zu sichern

Denn John Cleese, der Mastermind der englischen Truppe Monty Python, gibt sich nur an einem Abend, dem 15. September in der Philharmonie die britische Ehre: „Last chance to see me before I die“ – ein Abend, so legendär wie der „Flying Circus“ oder „Das Leben des Brian“. Das darf man auf keinen Fall verpassen, wie ein Mann auf der Bühne allein, dazu auf Englisch, ein deutsches Publikum zum Rasen bringt – wortmächtig wie große Literatur, was uns zum letzten Tipp bringt.

Zum Ende des Jahres …

… wird es ja immer etwas ruhiger und bedächtiger.

Dazu passt das „Literaturfest München“ am Ende jeden Jahres. Das Programm und die Daten stehen zwar noch nicht fest, aber wir möchten schon jetzt darauf hinweisen, auch wenn es etwas früh erscheint. Am besten, Sie halten sich unter www.literaturfest-muenchen.de auf dem Laufenden, denn es wird sicher wieder ein hochkarätiges Programm aus Lesungen und Ausstellungen geben. Nach einem aufregenden Kulturjahr in München ist die kontemplative Beschäftigung mit dem geschriebenen Wort einfach der beste Abschluss. Dann kann man wieder den Blick nach vorne werfen auf Ereignisse, die uns 2020 erwarten werden. Wir halten die Augen für Sie offen.